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Billboard

Digital in der Polarregion

Reykjavik | Die meisten Besucher kommen wegen der atemberaubenden Natur nach Island – von Gletschern über Vulkane bis hin zu Nordlichtern. In der Hauptstadtregion von Reykjavik aber findet man 500 DooH-Screens an Bushaltestellen und 37 große LED-Billboards. Out-of-Home in der Polarregion.
Billboard DooH in Reykjavik (Foto: invidis)
Billboard DooH in Reykjavik (Foto: invidis)

Die isländische Hauptstadtregion ist mit 250.000 Einwohnern das wirtschaftliche Zentrum des nordeuropäischen Inselstaates. Im Winter wird es nur wenige Stunden taghell, der Wind peitscht den Regen senkrecht durch die Straßen. Das Influencer-Paradies Island zeigt sich zu Jahresbeginn von seiner rauen Seite.

Aber wer durch die Stadt fährt, kann die hunderten von DooH-Screens kaum übersehen. Reykjavik ist eine der kleinsten europäischen Hauptstädte, aber ist in Sachen DooH ganz vorne mit dabei. Dominierender Anbieter ist Billboard mit rund 50 großen DooH-Billboards und 400 DooH-Screens an Bushaltestellen. Digital dominiert – analoge Plakatflächen sind fast verdrängt.

Die Bevorzugung von DooH liegt nicht nur an der liberalen DooH-Genehmigungspraxis sondern auch an der geografischen Lage. Im Winter ist es lange dunkel – zur Zeit gibt es nur 4 bis 5 Stunden Tageslicht – und der häufige Regen beeinflusst Sichtbarkeit auch in der hellen Sommersaison.

Größter Telko mit großen OoH-Plänen

Zum Jahresbeginn 2024 übernahm Islands größter Telekommunikationsanbieter Siminn für umgerechnet 36 Millionen Euro den größten Out-of-Home Anbieter Islands, Billboard.

Siminn – „das Telefon“ auf Isländisch – baut mit der Übernahme die eigenen Digital-Aktivitäten (Mobile, CTV) im Werbemarkt weiter aus. Programmatic und First Party Data lassen grüßen – wer über Nutzer- und Bewegungsdaten verfügt, kann bei der DooH-Vermarktung präziseres Targeting anbieten und höhere TKPs erzielen. Der Daten-Hebel scheint das Interesse von Telkos und Investoren zu beflügeln, wie die Deals der letzten Tagen rund um Clear Channel / Bauer Media, Vistar Media / T-Mobile und die offene Investorensuche bei Ströer zeigen.

Mit der Übernahme von Billboard, die in den letzten Jahren erhebliche Summen in die DooH-Infrastruktur investiert haben, kann Siminn nun auch zukünftige Mobilfunksender integrieren. Zur Zeit wird das Netzwerk auf 900 Stellen ausgebaut, davon 600 DooH.