Zur CES 2021 stand Mini-LED im Spotlight: LG präsentierte etwa sein 86″ QNED, Samsung seine NeoQLEDs und auch TCL hatte die Technologie im Messeportfolio. Die geringere Größe der Mini-LEDs, die in LCD-Displays als Backlight fungieren, ermöglicht Herstellern, mehr LEDs in die gleiche Bildschirmgröße zu packen und so Helligkeit und Kontrast im Vergleich zu normalen LCD-Fernsehern zu erhöhen. Bei LGs QNED etwa besteht die Hintergrundbeleuchtung aus bis zu 30.000 LEDs, die aufgeteilt in rund 2.500 Dimmzonen und in Kombination mit Local-Dimming-Technologie eine Spitzenhelligkeit und ein Kontrastverhältnis von 1.000.000:1 erzeugen.
Der Consulter UBI Research aus Südkorea vermutet in einer kürzlich veröffentlichten Analyse, dass Mini-LED ab 2025 einen deutlich höheren Marktanteil als OLED haben werden. Mit Mini-LED könnten ähnliche Ergebnisse wie bei OLED erzielt werden, allerdings um ein vielfaches teurer derzeit. Die Produktionskapazitäten für LCD mit Mini-LED steigen allerdings, entsprechend sinkt der Preis. Größter Hersteller von Mini-LED ist aktuell Unilumin.
Weiter Argumentationspunkt ist die sogenannte Mini-LED BLU Technologie, welche eine ähnliche Bildqualität wie OLED auch mit weniger Dimmzonen erreichen soll. Sinkt die Zahl der notwendigen Dimmzonen, wird das Panel wieder günstiger. Und wenn der optische Unterschied wie erläutert eben nicht so groß ausfällt, dürften viele Kunden eher zum bald preiswerteren Display greifen, befindet der Consulter.
Allerdings könnte natürlich auch OLED einen Technologiesprung hinlegen und das Blatt wenden. Letztlich wird Mini-LED nämlich nicht an die Genauigkeit der einzeln abschaltbaren Pixel eines OLED herankommen können. Und sollte OLED preiswerter werden, dann können noch so viele Dimming-Zonen aufgefahren werden. Am realistischsten ist vielleicht, dass sowohl OLED als auch Mini-LED auch in fünf Jahren nach wie vor den Premium-Markt bedienen und nicht die breite Masse.