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Lebensrettung

Mit QR-Tarnmuster gegen Gaffer

Die Johanniter testen ein cleveres neues Design auf Basis von QR-Codes, um gegen störende Gaffer bei Rettungseinsätzen vorzugehen. Wer das Geschehen filmt, wird automatisch auf eine Webseite mit der deutlichen Botschaft „Gaffen tötet!“ weitergeleitet. Die Idee kommt von der Kreativagentur Scholz & Friends. (mit Video)
Gaffer erwischen sich dank QR-Design bald selbst auf frischer Tat (Foto: Scholz & Friends)
Gaffer erwischen sich dank QR-Design bald selbst auf frischer Tat (Foto: Scholz & Friends)

Wer kennt es nicht: Unfall, Blaulicht, Martinshorn – drum herum Schaulustige, die beobachten, fotografieren oder filmen. Dass dadurch der Einsatz behindert und das Leben der Unfallopfer gefährdet werden könnte, in manchen Fällen zusätzlich sogar das eigene, kommt dabei den wenigsten in den Sinn. Die Johanniter wollen dem jetzt mit „Anti-Gaffer QR-Codes“ den Gar ausmachen.

Ein Design, das Leben retten kann – Johanniter mit QR-Ausrüstung (Foto: Scholz & Friends)
Ein Design, das Leben retten kann – Johanniter mit QR-Ausrüstung (Foto: Scholz & Friends)

In einem Pilotprojekt testen die Lebensretter eine innovative digitale Design-Idee der Berliner Agentur Scholz & Friends auf Basis von QR-Codes. Die sind sowohl an den Fahrzeugen als auch der Ausrüstung angebracht. Filmen Schaulustige das Geschehen, wird der Code automatisch erkannt und ruft eine Webseite der Johanniter auf.

Gaffen tötet und macht strafbar

Hier wartet die eindringliche Botschaft „Stopp! Gaffen tötet!“ sowie der Hinweis, dass die Behinderung der Rettungskräfte auch strafbar macht, denn: am 1.1.2021 wurde das Gesetz verschärft. Wer nun Fotos oder Videos von Rettungseinsätzen, Unfallopfern und Helfern macht, kann laut §201a des Strafgesetzbuches eine Freiheitsstrafe von bis zu 2 Jahren bekommen. Desweiteren finden sich Infos zur Aktion sowie ein Spendenlink, um die Lebensrettung zu unterstützen, statt zu behindern.

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Acht Rettungswagen und ein Intensivtransportwagen sollen mit dem QR-Tarnmuster ausgestattet werden. David Kreuziger, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter in Berlin/Brandenburg und selbst Rettungsassistent, ist sich sicher, dass das Projekt großes Interesse auch bei anderen Betroffenen hervorrufen wird: „Gaffer sind ein Riesenproblem in allen Rettungsdiensten, daher sind wir sicher, dass diese Aktion eine hohe Aufmerksamkeit bekommen und Nachahmer in der gesamten Branche finden wird.“ Auch die Ideengeber Scholz & Friends sind überzeugt: „Kreativität hat die Kraft, echte Probleme zu lösen. Wir freuen uns, die Johanniter-Unfall-Hilfe bei einem so dringlichen Problem zu unterstützen. Durch das innovative digitale Tarnmuster erwischen sich Gaffende direkt selbst auf frischer Tat“.

Die Johanniter wollen in den kommenden Monaten erstmal Erfahrung mit dem aufmerksamkeitsstarken Design sammeln und sehen, wie effektvoll das Pilot-Projekt ist. Dann könnte es auch in die Breite getragen werden, auch über die eigene Organisation hinaus, so der Rettungsdienst.

QR-Codes erleben derzeit eine Renaissance, ob für kreative Außenwerbung, im digitalen Impfpass oder als Interaktionsmarker in Digital Signage-Applikationen. Wir sind gespannt, was für kreative Anwendungsszenarien wir in nächster Zukunft noch erwarten dürfen.

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