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M&A Digital Signage

Das große Fressen geht weiter

2021 machen Übernahmen und Fusionen in der Digital Signage-Branche nahezu jede Woche Schlagzeilen. Die Industrie befindet sich in einer tiefgreifenden Konsolidierung. Wie es gehen könnte, zeigen IT-Riesen wie Sharp und Ricoh.
Links vom Bild flieht noch der nationale Integrator, rechts lauert Private Equity – M&A-Illustration aus dem invidis Jahrbuch 2021. (Grafik: Adobe Stock; Foto: Lino Thaesler/unsplash)
Links vom Bild flieht noch der nationale Integrator, rechts lauert Private Equity – M&A-Illustration aus dem invidis Jahrbuch 2021. (Grafik: Adobe Stock; Foto: Lino Thaesler/unsplash)

Die Pandemie bescherte der stark fragmentierten Digital Signage- und ProAV-Industrie zum ersten Mal einen rückläufigen Markt. Doch obwohl die Branche zwei Jahre Wachstum verloren hat, bleiben die mittel- und langfristigen Aussichten hervorragend. Die Konsolidierungswelle zum Aufbau größerer internationaler Player wurde nur kurz zu Beginn der Pandemie gestoppt. Seit Herbst 2020 – und besonders im Jahr 2021 – ist die Konsolidierung wieder in vollem Gang.

Die überwiegende Mehrheit der Fusionen und Übernahmen in den vergangenen 18 Monaten betraf den Bereich Integration und den Markt für Digital Signage-Software. In den meisten Fällen trieb Private Equity das M&A-Geschehen voran – mit dem Trend, vertikale Champions aufzubauen und das Portfolio mit Dienstleistungen für digitale Customer Experiences zu erweitern.

Der große M&A-Artikel im invidis Jahrbuch

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Um am Trend vom Hardware- zum wiederkehrenden Service-Geschäft teilzuhaben, übernahmen die internationalen IT-Hersteller Ricoh und Sharp europaweit Integratoren. Die Dokumentenmanagement-Industrie – Drucker und Kopierer – ist ein Beispiel dafür, wie Konsolidierung auch die Digital Signage- und ProAV-Branche umgestalten könnte. Während Druckerhersteller wie HP, Canon, Kyocera, Ricoh oder Sharp mehr als ein Jahrzehnt lang hauptsächlich über Partner verkauften, änderte sich diese Vertriebsstrategie innerhalb weniger Jahre.

Blaupause für DS-Branche?

Da die Unternehmenskunden nicht nur Hardware, sondern auch Dokumentenmanagementlösungen und Pay-per-Page-Abrechnungsmodelle nachfragten, beeilten sich die Hardwarehersteller, ihre Partner zu übernehmen: Innerhalb von zwei Jahren wurden die wichtigsten unabhängigen Integratoren aufgekauft.

Ricoh und Sharp setzen diese Strategie auch auf dem ProAV- und Digital Signage-Markt fort. Insbesondere Ricoh erwarb mit Datavision einen der der größten deutschen AV-Integratoren mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Mio. Euro. Zudem kaufte der Konzern Techno Trends aus Spanien und andere IT-Integratoren.

Marktkonsolidierung: Ricoh übernimmt DataVision

Neben den Akquisitionen war Ricoh auch in der Schweiz und Österreich sehr aktiv und gewann große Digital Signage-Ausschreibungen. Sharp verfolgt mit der Übernahme der Schweizer IT Point und der britischen Complete IT eine ähnliche Strategie in Europa. Beide Integratoren sind keine reinen Digital Signage-Anbieter, sondern hauptsächlich im IT-Markt tätig.

Aber Ökosystem-Partner in der gesamten Digital Signage-Industrie sind darauf sensibilisiert, ob und wie sich ihre Display-Zulieferer weiterhin für den Partnervertrieb einsetzen. Samsung wurde oft vorgeworfen, seine Partner mit dem globalen IT-Integrator und Schwesterunternehmen Samsung SDS sowie der Magicinfo-Software zu umgehen. Auch wenn dies außerhalb Europas manchmal der Fall sein mag, engagiert sich der Display-Marktführer weiterhin stark für seine Ökosystem-Partner in Europa. Im Allgemeinen verkaufen Display-Anbieter weiterhin über ihr Ökosystem – im Gegensatz zu ISVs, die zunehmend ihre Lösungen direkt vermarkten.

Integratoren: Das sind die Top 3 in Europa