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DooH

Ocean Outdoor wird für 550 Mio. Euro verkauft

Der britische DooH-Netzwerkbetreiber Ocean Outdoor, bekannt durch das weltberühmte LED-Landmark am Piccadilly Circus, wird vom größten Gesellschafter übernommen. Der Finanzinvestor Atairos – bereits Mehrheitsgesellschafter – bewertet das Unternehmen mit 463 Mio. Pfund (550 Mio Euro).
Gewinner der Ocean Outdoor Digital Creative Competition haben die Chance, auf den Piccadilly Lights zu erscheinen. (Foto: Ocean Outdoor)
Gewinner der Ocean Outdoor Digital Creative Competition haben die Chance, auf den Piccadilly Lights zu erscheinen. (Foto: Ocean Outdoor)

Die in London ansässige Ocean Outdoor ist primär in Großbritannien, den Niederlanden und in Skandinavien tätig, betreibt allerdings auch ein kleineres Mall-Netzwerk in Deutschland. In den vergangenen Jahren wuchs Ocean durch eine Reihe von Übernahmen – unter anderem auch das DooH-Geschäft von Visualart – zu einem großen europäischen DooH-Anbieter.

Durch die Pandemie und die Lockdowns rutschte Ocean Outdoor allerdings tief in die Verluste. Im abgelaufenen Jahr konnte der Umsatz schon wieder auf 124,4 Mio. GBP (2020: 86,2 Mio. GBP) gesteigert werden.  Jedoch verzeichnete Ocean auch 2021 noch Verluste in Höhe von 30,3 Mio. GBP. Im Vorkrisenjahr 2019 erzielte Ocean 139,6 Mio. GBP – allerdings noch ohne einige später erworbene Gesellschaften.

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Der Druck der Finanzmärkte wurde in den vergangenen Monaten stärker, sodass sich das Management entschloss, das Unternehmen zum Verkauf zustellen (invidis-Bericht). Das Barangebot des Finanzinvestors Atairos in Höhe von 10,40 Dollar pro Aktie entspricht einem Aufschlag von 21,9 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs von Ocean Outdoor in den letzten sechs Monaten.

Ocean-Outdoor-CEO Tim Bleakley kommentiert: “Der Vorschlag von Atairos kann dem breiteren Aktionär-Gruppe klare Vorteile bringen und Ocean dabei unterstützen, weiterhin in seine Mitarbeiter und Technologie zu investieren und seinen Umfang und seine Reichweite auf neuen und bestehenden Märkten zu erweitern.“

Atairos besitzt bereits 37,9 Prozent von Ocean Outdoor. Die Private-Equity-Firma verwaltet ein Vermögen von 6 Milliarden Dollar.

Laut Bleakley verzeichnete Ocean wieder stark ansteigende Buchungen im vierten Quartal 2021 und zu Jahresbeginn 2022.

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invidis Kommentar von Florian Rotberg

Die Zeichen standen an der Wand: Ocean Outdoor wird von der Börse genommen und landet beim Großaktionär Atairos. Die Finanzinvestoren sahen ihre Chance, den europäischen DooH-Netzwerkbetreiber zu einem günstigen Zeitpunkt am Ende der Pandemie zu übernehmen.

Für das Ocean-Alltagsgeschäft wird sich an absehbarer Zukunft nicht viel ändern. Das Management ist beschäftigt, das OoH-Geschäft in allen sieben europäischen Ländern durch den volatilen Werbemarkt zu steuern.

Zeitgleich werden die neuen Eigentümer das Unternehmen durch Übernahmen zu einem Wettbewerber von JC Decaux und Ströer aufbauen. Das internationale Clear-Channel-Geschäft steht zur Zeit zum Verkauf und könnte eine interessante Option sein.

Ocean Outdoor ist auch noch mit 50 Prozent am schwedischen Digital Signage Integrator Visualart beteiligt. Diese Beteiligung steht nun wohlmöglich auf der Verkaufsliste, um sich vom Non-Core Business zu trennen.