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Lucid Motors

Vollelektrisch mit Minimal Signage

München | Am Münchner Odeonsplatz eröffnete in diesen Tagen der erste europäische Showroom des amerikanischen EV-Autobauers Lucid. Die 100.000+-Euro Limousinen gelten zur Zeit mit mehr als 900 Kilometern Reichweite als das Nonplusultra im EV-Autobau. Doch der Showroom enttäuscht aus Digital Signage Sicht – wie so oft bei EV-Herstellern.
Lucid Studio in München (Foto: invidis)
Lucid Studio in München (Foto: invidis)

Ob Tesla oder Lucid, amerikanische Elektroautohersteller suchen den direkten Wettbewerb in der Heimat der europäischen Premium-Hersteller. Während Tesla eine eigene Fertigung vor den Toren Berlins errichtete, belässt es Lucid zurzeit noch bei einem Showroom. Der erste europäische Lucid-Showroom unweit der Zentralen von BMW, Audi, Porsche und Mercedes Benz ist ein selbstbewusstes Signal.

Aus Digital Signage-Sicht bleiben die Elektropioniere aber weit hinter den europäischen Premiumherstellern zurück. Sowohl Tesla wie nun auch Lucid setzen im Auto auf riesige Displays, aber bei Showrooms auf kleine Flächen in Innenstadtlage oder Einkaufszentren. Größere Showrooms spielen bisher noch keine Rolle – denn mehr als 2 bis 3 Fahrzeuge werden nicht ausgestellt. Lucid produziert seine Fahrzeuge in den USA zurzeit noch in homöopathischen Dosen – eine weitere Produktion ist beim Hauptinvestor in Saudi-Arabien geplant. Somit sind große Flächen mit Ausstellungsfahrzeugen sowieso nicht gefragt. In den Showrooms dominiert das Fahrzeug, und sowenig wie möglich soll davon ablenken. So zählen Tesla-Showrooms im Gegensatz zu den Fahrzeugen zu den uninspiriertesten Autoshowroom-Konzepten überhaupt. Tesla-Chef Elon Musk wollte zwischenzeitlich schonmal alle Stores schließen – doch es stellte sich schnell heraus, dass ein Autoverkauf ohne Showroom – bisher – nicht funktioniert.

Lucid: VR und Digital Signage im City-Showroom

Bei Lucid Motors in München geht es sehr edel zu, neben einem Ausstellungsfahrzeug präsentiert Lucid ein Modell des Antriebskonzepts. Das Auto steht im Mittelpunkt, Digital Signage wird bis auf ein paar steglose Videowalldisplays nicht eingesetzt.

Studio Experience

Lucid setzt mit einem Direct-to-Consumer-Modell in allen Lucid-Studios nach eigenen Angaben auf ein digital orientiertes Premium-Erlebnis, egal ob der Kunde persönlich vorbeikommt, sich ausschließlich online informiert oder beides kombiniert. Das Münchner Lucid-Studio am Odeonsplatz ermöglicht es den Kunden, die Marke umfassend zu erleben und sich über die Produkte an einem Ort zu informieren, der die kalifornische Designästhetik des Unternehmens unterstreicht.

Die ausschließlich auf Direktvertrieb setzenden EV-Fahrzeughersteller kontrollieren den gesamten, nahtlosen Customer Journey und kommen somit ohne Händler aus. Doch im Gegensatz zu Tesla und Lucid setzen andere Autohersteller der neuesten Generation erheblich mehr auf Digital Signage. Bei Polestar (Volvo beziehungsweise Geely), Genesis (Hyundai) oder Nio sind großflächige LED-Wände mit aufwendig produziertem Imagecontent Pflichtprogramm. Autokonfigurationen oder Service-Signage finden sich aber auch dort nicht, denn in der Regel erfolgt der Service vor Ort beim Kunden. Ein flächendeckendes Servicenetzwerk fehlt den meisten neuen Autoherstellern noch.

Autoshowroom Digital Signage: Die neuen Big Three

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