Auf der ISE 2022 war Samsung der einzige Displayanbieter der prominent Nachhaltigkeitsinitiativen wie die Reduktion des Energieverbrauchs und Nutzung von Recyclingmaterialien präsentierte. Auch auf der IFA in Berlin stellte Samsung Sustainability in den Fokus. Insbesondere die europäische Bevölkerung und Samsungs Kunden auf dem alten Kontinent erwarten „grünere Elektronikprodukte“. Anders in Nordamerika und Asien, wo der „Nachhaltigkeitsdruck“ geringer ist.
Wie viel Strom verbraucht Samsung bisher?
Für Samsung Electronics ist der Weg zu Net-Zero im Vergleich zu anderen Displayherstellern besonders schwierig, da die Mikrochip-Produktion enorme Energie benötigt. Im 2021 war Samsung der weltgrößte Verbraucher von Strom – 80 Prozent davon in den Fabriken in Korea und Vietnam. Der koreanische Elektronikkonzern verbrauchte im Jahr 2021 insgesamt 25,8 Terawattstunden Strom und war für 17 Mio. Tonnen CO2 verantwortlich. Damit verbrauchte Samsung mehr Strom als Alphabet (Google), das 18,2 Terawattstunden Strom benötigte, und Intel mit 9,6 Terawattstunden.
In Europa, den USA und China nutzt Samsung bereits 100 Prozent erneuerbare Energie. In den kommenden Jahren sollen nun auch die Produktionsstätten in Korea und Vietnam umgestellt werden. Die Umstellung in der ersten Phase erfolgt durch den Wechsel auf regenerative Energie und Zertifikate. Bis 2050 will Samsung direkt und indirekt Net-Zero sein – analog zu den Vorgaben der RE100-Initiative, die von fast 380 globalen Konzernen unterstützt wird.
Wie Samsung den Energieverbrauch seiner Geräte senken will
Samsung hat außerdem zugesagt, bis 2025 an der Entwicklung von Speicherchips mit extrem niedrigem Stromverbrauch zu arbeiten, die in Rechenzentren und Smartphones verwendet werden. Bis 2030 sollen Samsung Lösungen der Produkt-Division DX wie Haushaltsgeräte, Displays und Smartphone 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als im Jahr 2019.
Samsung plant zusätzlich, umgerechnet 5 Milliarden Euro in Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Produktion zu investieren. Größter Hebel ist die Verringerung der Emissionen bei der Chipherstellung, allerdings werden auch Maßnahmen wie das Recycling von Elektronikabfällen und die Verringerung von Frischwasser ausgebaut.