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Green Signage

Der Durchbruch steht bevor

Green Signage hat sich von einem Schlagwort zur Realität gewandelt. Warum Unternehmen Nachhaltigkeit auf der Agenda stehen haben müssen und wie sie dabei am besten vorgehen, beschreibt Daniel Oelker von invidis impact.
"Green Signage-Fragen werden auch im kommenden Jahr weiter an Bedeutung gewinnen" - Daniel Oelker von invidis impact (Fotos: privat/invidis)
„Green Signage-Fragen werden auch im kommenden Jahr weiter an Bedeutung gewinnen“ – Daniel Oelker von invidis impact (Fotos: privat/invidis)

Vor knapp zwei Jahren erblickte der Begriff Green Signage das Tageslicht und war Schwerpunkt des invidis-Jahrbuches 2021. Der Grundtenor im Jahres-Standardwerk der Digital Signage-Industrie lautete: Es gibt viel zu tun, lasst uns mit den einfachen Dingen anfangen und das Thema proaktiv angehen, da es in den kommenden Jahren weiter an Wichtigkeit gewinnen wird.

Die 22 Seiten des Jahrbuches konnte man schon fast als einen Weckruf verstehen, da bis dato zu viel in der Branche über Performance statt Sustainability geredet wurde. 16 Monate später haben viele Unternehmen Nachhaltigkeit auf dem Zettel, wobei die Umsetzung nur schleppend in Gang kommt. Dies ist sicherlich verständlich, da Umstellungen Zeit brauchen, ehe sie sich in Unternehmen festsetzen und zu sichtbaren Ergebnissen führen.

Green Signage: Nachhaltigkeit wird Pflicht

Gleichzeitig schickt sich aber die EU an, die Berichts-Spielregeln für das Thema Nachhaltigkeit stark zu straffen und hierbei Unternehmen verstärkt Druck zu machen. Im November wurde das neue CSRD-Berichtsrahmenwerk verabschiedet, was dazu führen wird, dass wesentlich mehr Unternehmen als bisher ab 2025 über ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit Auskunft geben müssen.

Was heißt dies für unsere Branche im kommenden Jahr? Zuerst einmal ist es ein natürlicher Prozess: Es war zu erwarten, dass mehr und mehr Vorgaben den Unternehmensalltag steuern könnten. Es wird in vielen Unternehmen, die heute noch nicht von den Vorgaben betroffen sind, zu einem Umdenken führen müssen. Das Thema Nachhaltigkeit sollte aktiv in den Strategieprozess eingebettet werden, Verantwortlichkeiten müssen zugeteilt werden und erste Schritte relativ rasch umgesetzt werden, um vor 2025 fertig zu werden.

Mehr Nachhaltigkeit: Diese Faktoren sollte man beachten

Mein Nachhaltigkeits-Wunsch für 2023 ist dennoch, das neue Berichterstattungsgerüst nicht als Zwangskorsett zu verstehen, sondern als Anstoß, um Einsparpotenziale und Wettbewerbsvorteile gleichermaßen umsetzen zu können. Das Berichtswesen sollte einzig das Rahmenwerk nach außen sein, von innen heraus sollten Wettbewerbsüberlegungen den Takt angeben und die einzelnen Schritte leiten.

Wie das genau geht, muss im Einzelfall analysiert, entschieden und umgesetzt werden. Dennoch gibt es meiner Meinung nach ein paar allgemeine Dinge, auf die man achten sollte, um schneller, effektiver und ressourcenschonender Fahrt aufnehmen zu können.

  1. Nachhaltiges Wirtschaften ist die Voraussetzung für alle Geschäftstätigkeiten. Dies sollte bei allen notwendigen Klima-Aktivitäten nicht vergessen werden. Kümmern Sie sich auch um die anderen Themenfelder Ethik und Soziales. Hier sind Fortschritte relativ einfach zu dokumentieren und tragen zu dem ganzheitlichen Ansatz bei, der nötig ist, um erfolgreich zu sein.
  2. Daten-Inventur: Viele Unternehmen erheben bereits heute eine Vielzahl von Daten, analysieren sie welche vorhandenen Datensätze sie für ihre Nachhaltigkeitsarbeit nutzen können, ehe Sie mit neuen Analysen beginnen.
  3. Nehmen Sie die Organisation mit: Nachhaltigkeit betrifft alle Unternehmensbereiche. Vermeiden Sie einsame Entscheidungen im Management-Team, binden Sie die Unternehmensteile mit ein. Dies dauert zwar länger in der Anlaufphase, verhindert aber Widerstandsnester zu einem späteren Zeitpunkt.
  4. Auf Kooperationen setzen: die verschiedenen Etappen der Wertschöpfungskette greifen ineinander. Nehmen Sie Geschäftspartner mit ins Boot, um schneller voranzukommen. Es geht nicht nur um Displays oder Energieeinsparungen, sondern zum Beispiel auch darum, wie Geräte versandt werden, oder wie das Device Management oder Hosting organisiert sind. Es ist eine Vielfalt an Themenbereichen, die berücksichtigt werden muss – und die Sie allein nicht nachhaltig stemmen können.

Wie auch immer Sie sich entscheiden: Green Signage-Fragen werden auch im kommenden Jahr weiter an Bedeutung gewinnen. Auch wenn generelle Nachhaltigkeits-Fortschritte in diesem Jahr nur zögerlich eingetreten sind, können wir möglicherweise für 2023 auf den berühmten Ketchup-Effekt hoffen. Viele Unternehmen haben bereits die ersten zaghaften Schritte eingeleitet und nehmen jetzt die nächste Stufe in Angriff. Ich hoffe, die neue EU-Direktive wird weitere Kräfte freisetzen, die zu einem spürbaren Unterschied führen werden. Frei nach dem Motto: „If you can’t beat them, join them“.

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