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DooH

Shell übernimmt Volta

Der EV-Ladestellenbetreiber Volta wird von Shell übernommen. Damit übernimmt der britisch-niederländische Mineralölkonzern den in finanzielle Schwierigkeiten geratenen EV-DooH-Netzwerkbetreiber aus San Francisco. Shell baut weltweit ein EV-Ladestellen Netzwerk als Ergänzung zum Tankstellennetzwerk.
Der Kraftstoff-Riese Shell will das EV-Charging- und DooH-Unternehmen Volta kaufen. (Foto: Volta Charging)
Der Kraftstoff-Riese Shell will das EV-Charging- und DooH-Unternehmen Volta kaufen. (Foto: Volta Charging)

Der börsennotierte DooH und EV-Ladestellenbetreiber Volta wird für 169 Mio. USD von Shell übernommen. Mit der Übernahme wird Volta eine Tochtergesellschaft von Shell USA. Die Transaktion bringt das duale Lade- und DooH-Netzwerk von Volta mit Shells Tankstellennetz und etablierter Marke zusammen.

Vince Cubbage, Volta Interim Chief Executive Officer, erläutert: „Der Wandel zur Elektromobilität ist nicht aufzuhalten, und Shell hat erkannt, dass Voltas branchenführendes duales Lade- und Medienmodell ein öffentliches Ladeangebot bietet, das erschwinglich, zuverlässig und zugänglich ist. Während der Markt für Elektroauto-Infrastrukturen ein enormes Potenzial bietet, war Volta nur begrenzt in der Lage, dieses Potenzial unter schwierigen Marktbedingungen und bei anhaltenden Kapitalengpässen eigenständig zu nutzen. Diese Transaktion schafft Wert für unsere Aktionäre und bietet unseren hervorragenden Mitarbeitern und anderen Stakeholdern einen klaren Weg in die Zukunft.“

DooH: Entlassungswelle bei Volta

EV-Refinanzierung mit DooH bisher kein ertragreiches Geschäftsmodell

Volta ist mit mehr als 3.000 Ladestellen mit 4.700 integrierten Digital Signage-Screens einer der führenden EV-Charging-Betreiber in den USA. Das Unternehmen aus San Francisco refinanziert die für Verbraucher kostenlose Stromabgabe mit DooH-Werbung auf den integrierten Screens, die meistens auf hochfrequentierten Parkplätzen vor Shopping Malls und Supermärkten installiert sind. Doch das Geschäftsmodell konnte Volta bisher noch nicht profitabel betreiben. Auch ein (SPAC-) Börsengang im vergangenen Jahr brachte nicht genug Geld ein, um das weitere Wachstum zu finanzieren.

Volta verbrannte im Tagesgeschäft so viel Geld, dass eine Insolvenz gegen Mitte des Jahres drohte. Die jetzige Übernahme von Shell zu einer sehr geringen Unternehmensbewertung kommt daher einem Notverkauf gleich. Shell stellt als Teil der Vereinbarung mit sofortiger Wirkung ein nachrangig besichertes Darlehen zur Verfügung, um den Finanzierungsbedarf von Volta bis zum Abschluss der Transaktion zu überbrücken.

Volta: Investoren lieben DooH-Ladesäulen

In Deutschland ohne DooH - Shell Schnelllader (Foto: Shell)
In Deutschland ohne DooH – Shell Schnelllader (Foto: Shell)

Auch in Europa setzt Shell auf eine eigene Ladeinfrastruktur

Mit Shell Recharge bietet der Mineralölkonzern eines der größten europäischen Ladenetzwerke an. Neben der Vermarktung fremder Ladestellen baut Shell auch ein eigenes Ultraschnell-Ladesäulen Netzwerk an Shell Stationen auf. In Deutschland nutzt Shell bislang Ladesäulen ohne Screens.

Weltweit hat Shell das Ziel, bis 2025 mehr als 500.000 und bis 2030 mehr als 2,5 Mio. Ladepunkte zu errichten.

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