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M&A

Übernahmefieber im Markt

Sieben Übernahmen in sieben Tagen - die Marktkonsolidierung in der Digital Signage-Branche nimmt sichtbar an Fahrt auf. Wegen hoher Zinsen und schlechten pandemiebedingten Umsatz- und Gewinnentwicklung kam die Marktkonsolidierung in den vergangenen zwei Jahren fast zum Stilstand. Jetzt sind Deals zurück – es herrscht wieder das Übernahmefieber.
AVI Limo auf der Infocomm in Las Vegas (Foto: invidis)
AVI Limo auf der Infocomm in Las Vegas (Foto: invidis)

Der deutsche und internationale Digital Signage-Markt ist weiterhin viel zu fragmentiert für eine globale Branche. Bis auf wenige Ausnahmen dominieren mittelständische Softwareanbieter und Integratoren den Markt. Trison ist als Pure Play Digital Signage-Integrator mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz in Europa eine Ausnahme.

Software-Anbieter schaffen es selten über 10 Millionen Euro Jahresumsatz, Vertiseit (Grassfish/Dise) und Navori zählen zu den einzigen größeren Software-Spezialisten, die erheblich höhere Umsätze als 10 Millionen Euro erzielen.

Konsolidierung auf Hochtouren

Sieben Übernahmen der vergangenen fünf Werktage. Zum Halbjahreswechsel häufen sich die M&A-Meldungen:

Käufer sind in der Regel Unternehmen mit Finanzinvestoren im Hintergrund oder Großunternehmen wie LG und Drees & Sommer.

The Sphere Las Vegas (Foto: invidis)
The Sphere Las Vegas (Foto: invidis)

Relevante Unternehmensgröße ist notwendig

Skalierbare Geschäftsmodelle mit hohen widerkehrenden Software- und Serviceumsätzen sind notwendig, um am Digital Signage-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine große installierte Basis ist schafft die Voraussetzungen, um Entwicklungsaufwände zu refinanzieren und insbesondere neue AI-Funktionen zu integrieren. Unter 100.000 aktiven Lizenzen im Bestand wird es schwierig sein, ein relevanter Anbieter im Markt zu bleiben.

Integratoren müssen ihre Kunden international betreuen und nicht mehr nur im Heimatmarkt.  Sprich: Ohne relevante Unternehmensgröße wird es zukünftig schwierig, sich am Markt zu behaupten.

Führende internationale Integratoren sollten perspektivisch mindestens 100 Millionen Euro Umsatz erzielen, um nicht den Anschluss an die großen IT-Konzerne mit Milliardenumsätzen zu verlieren. Managed Services wie Signage-as-a-Service erfordern neben Know-how auch eine große Finanzkraft und internationale Abdeckung.

Insbesondere auch bei den Hardware-Anbietern – die traditionell schon größer sind als Integratoren und Softwareanbieter – erhöht sich der Wettbewerbsdruck. Chinesische Display- und LED-Hersteller etablieren sich zunehmend auch in Europa und Nordamerika. Mit günstigen Hardware-Angeboten überschwemmen sie den Markt. Das drückt insbesondere auf die Margen. Etablierte Anbieter konzentrieren sich auf Services und Solutions als Ergänzung zu reinen Hardwareangeboten und setzen auf Nachhaltigkeit.

Doch der Wettbewerb im Digital Signage-Markt wird zunehmen: nur finanziell gesunde, international aufgestellte (Vertikal-)Spezialisten mit modernem Lösungs- und Serviceangebot werden sich erfolgreich am Markt behaupten. Dazu benötigt es wettbewerbsfähige Unternehmen, die durch Übernahmen und organisches Wachstum sich auf die sich ändernden Rahmenbedingungen am besten einstellen können.

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