Die Messehalle des JIO-Konferenzzentrums in Mumbais Geschäfts-Distrikt war gut gefüllt. Die ProAV- und Digital Signage-Branche des Subkontinents traf sich in dieser Woche zur jährlichen Infocomm India, dem ISE-Schwesterevent. Mit dabei waren viele große internationale Displayanbieter wie Samsung und PPDS (Philips) und lokale Visual-Solution-Champions wie Xtreme Media und Aero, die es zunehmend auch ins Ausland zieht.
Indiens Digital Signage-Branche boomt: Zum ersten Mal musste die Ausstellungsfläche aus Platzmangel um eine dritte Messehalle erweitert werden. Auch wenn auf dem Showfloor noch Hardwareanbieter dominieren, steht die Softwarebranche bereit. Während Indiens Software-Talente seit Jahren im Ausland maßgeblich an der Entwicklung führender Software-Plattformen beteiligt sind, bleiben immer mehr von ihnen in den Software-Entwicklungszentren im eigenen Land. In Bangalore, dem Silicon Valley Indiens, entwickelt beispielsweise der Digital Signage-Riese Stratacache seine Lösungen.
Der indische Tiger fordert den chinesischen Drachen heraus
Aber auch immer mehr bekannte Hardware-Anbieter errichten Produktionskapazitäten in Indien. Die Regierung unterstützt das kräftig, unter anderem mit der Initiative Make in India. Große Displayhersteller haben angefangen, ihre Display- und LED-Produktion mit neuen Werken in Indien zu diversifizieren, um sich weniger abhängig von China zu machen. Es sind die Sorgen vor erheblich schlechteren Wirtschaftsverbindungen oder sogar einem Wirtschaftskrieg zwischen China und der westlichen Welt, die große Hersteller neue Produktionskapazitäten in Indien errichten lassen.
Großzügig von der Politik gefördert, bauen Visual-Solutions-Anbieter und auch IT-Hersteller große Werke in Indien auf. Hier entstehen nicht nur Screens und LED für den riesigen Heimatmarkt, sondern auch zunehmend für den Export. Auch Europa steht im Fokus – neben „Made in China“ und „Made in Vietnam“ werden Integratoren auch häufiger „Made in India“ auf Kartons professioneller Displays lesen können. PPDS brachte erst vor wenigen Monaten ein neues Werk in Mumbai zum Laufen, wo unter anderem die für Digital Signage beliebten Philips Q-Line-Displays produziert werden.
Digital Signage-Konferenz auf der Infocomm India
invidis veranstaltete zum zweiten Mal eine Digital Signage-Konferenz im Rahmenprogramm der Infocomm India. In Panels wie „Digital Signage Made in India“ und „Immersive Retail Experiences“ diskutierte Florian Rotberg von invidis mit führenden Köpfen den Status der Branche. Einen Überblick über die Konferenz liefert dieser Artikel:
Hier entsteht die Zukunft von Signage
Indien hängt in vielen Aspekten der wirtschaftlichen Entwicklung moderner Industriestaaten hinterher – die riesigen Slums in der Millionenstadt Mumbai stehen sinnbildlich dafür. Auf der anderen Seite werden hier weltweit führende Digital Signage-Lösungen für den Weltmarkt entwickelt. Der Kontrast könnte nicht größer sein. Doch wie viel Potenzial in dem Land schlummert, gerade für die ProAV-Branche, zeigte die Infocomm India.