Im Dezember vergangenen Jahres fiel der News-Hammer: Mit einem DooH-Netzwerk in Baumärkten hat sich Cittadino ein neues Segment erschlossen. Betritt der Vermarkter damit Neuland? Bekannt ist Cittadino vor allem für seine zielgenauen Werbemöglichkeiten an Autobahnraststätten und an Flughäfen – allen voran mit dem Targeting-Flaggschiff Addressable Gate TV. Doch für Cittadino „ergänzen die Baumärkte die aktuellen Umfelder perfekt“, wie Christian Helbig, Director Sales, im invidis-Interview betont.
Insgesamt vermarktet das Unternehmen deutschlandweit mehr als 6.000 digitale Screens. Den Großteil davon bilden 4.300 Displays an Autobahnraststätten – Cittadino ist eine Tochtergesellschaft der Tank-&-Rast-Gruppe. Diese Displays umfassen auch tausend Screens in Sanifair-Toilettenanlagen. Weniger bekannt ist, dass der Vermarkter auch in Malls und im LEH vermarket: Im Bereich Shopping fasst Cittadino 300 Screens in Malls sowie 370 Bildschirme im Lebensmitteleinzelhandel – vor allem Edeka und Rewe – zusammen. Hinzu kommen die 290 Displays aus dem neuen Baumarkt-Netzwerk.
Der Mix hat laut Christian Helbig eine für Cittadino wichtige Gemeinsamkeit: „Unser Portfolio ist immer POS-nah und zeichnet sich durch hohe Kontaktzeiten und Wiederholungskontakte aus.“ Somit könne man eine genaue Zielgruppenansprache gewährleisten und eine Customer Journey effektiv nachbilden, wie zum Beispiel in der Trendyol-Kampagne während der Fußball-EM 2024.
Flaggschiff Addressable Gate TV
Die granulare Zielgruppenansprache treibt Cittadino mit dem Addressable Gate TV auf die Spitze: Das Netzwerk besteht aus mehr als 900 Screens direkt an den Abflug- und Ankunftsbereichen der Flughäfen. Die Basis hierfür: eine Anbindung der Spotsteuerung an Echtzeit-Daten des Flugplans – mit gleichzeitiger Zuordnung zu den Wartebereichen an Kofferbändern und Abflug-Gates, an denen die jeweiligen Passagiere abgewickelt werden.
„Dadurch können wir für Buchungen gezielt nur die relevanten Screens anhand der Starts und Landungen auswählen, die die höchsten Zielgruppenanteile versprechen“, sagt Christian Helbig. Somit lässt sich auch ein Targeting nach Zielgruppenmerkmalen realisieren, zum Beispiel nach Abflug- oder Zielflughafen, Alter, Einkommen sowie dem Reisegrund. Denn die Profile werden direkt mit den Flugdaten und hinterlegten Studien abgeglichen.
Content für das Handwerk
Eine derartige Aussteuerung ist im Baumarkt nicht möglich, doch auch hier bieten sich interessante Möglichkeiten zur Zielgruppenansprache. In den Morgenstunden werden beispielsweise vor allem Handwerker erreicht.
Man werde testen, welche Produkte am besten wann beworben werden, um auch passende Inhalte für die Zielgruppen zu entwickeln. Hier arbeitet Cittadino mit einem Contentpartner an einem Konzept. DIY-Tipps und Dekorationsthemen könnten unter anderem im Mix sein.
Potenzial in Baumärkten
Das Baumarktnetzwerk, das aktuell an 105 Standorten zur Verfügung steht, soll sukzessive ausgebaut werden. Hier sieht Christian Helbig noch großes Potenzial: „Der Retail-Bereich zum Beispiel im LEH, in dem wir uns auch bewegen, ist schon breit besetzt. Bei Baumärkten ist das noch nicht der Fall.“ Lediglich Obi betreibt bereits selbst ein Netzwerk.
Doch Cittadino ist zuversichtlich, im Vertical weiter wachsen zu können. „Vermarkter wie wir können die perfekte Ergänzung bringen – gerade wenn es darum geht, nicht nur endemische Werbung abzuspielen.“ Somit bieten Vermarkter nicht nur einen breiten Marktzugang, sondern auch eine breite Medialandschaft – Zielgruppenaussteuerung in verschiedenen Ausprägungen inklusive.