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DSS ISE Keynote

Drahtseilakt für Digital Signage

Barcelona | Für 2025 wird mit moderatem Wachstum gerechnet. Doch wie in der globale Wirtschaft bleiben auch in der Digital Signage-Industrie viele Unsicherheiten.
Die DSS ISE 2025 (Foto: invidis)
Die DSS ISE 2025 (Foto: invidis)

Kurz vor der ISE machte der US-amerikanische Präsident Donald Trump ernst: Mit Strafzöllen gegen Mexiko, Kanada und China leitet die US-Administration eine neue Ära möglicher Handelskriege ein, die auch den Digital Signage-Markt nachhaltig erschüttern könnten (invidis analysierte die Auswirkungen).

Wie wir in unserer Keynote darstellen, sind Strafzölle und Handelskriege aber nur ein Faktor, inwiefern der neue Kurs der USA die Digital Signage-Industrie verändern kann. „Trump 2.0“ umfasst mehrere Gefahren und Potenziale, die sich mit den Trends der Digital Signage-Industrie überschneiden.

  • Handelskriege und Strafzölle: Massive Disruption der globalen Lieferketten
  • Green Signage: Deregulierungen im Klimaschutz bremsen die Entwicklung energiearmer Digital Signage-Technologien
  • Migration: Strengere Restriktionen bei der Einwanderung sorgen für neue Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt
  • AI-Deregulation: Das Vorhaben der US-Regierung, massiv in AI zu investieren und Regulierungen abzubauen, beschleunigt das KI-Rennen
  • Antitrust-Gesetze: Erleichterungen von M&A-Aktivitäten – was direkte Auswirkungen auf die Industrie haben wird.

M&A-Temperatur schnellt hoch

Für letzteren Parameter war der Anfang des Jahres 2025 bereits ein Fingerzeig, in welche Richtung es geht: Der Markt verzeichnete eine extrem hohe M&A-Aktivität. Alleine im Januar wurden fünf größere Akquisitionen angekündigt, darunter drei im DooH-Bereich.

Die drei großen Übernahmen im Januar

Wir erwarten, dass die Dynamik anhält. Wir werden mehr Konsolidierung sehen. Neue Investoren, die die Digital Signage-Industrie beisher noch nicht auf dem Radar haben, kommen in den Markt. Ziel der M&A-Aktivitäten ist es, aus den regional führenden Unternehmen jetzt global aufgestellte Unternehmen zu machen.

Der LED Tipping Point

Bei den Hardwareverkäufen konnte das abgelaufene Jahr die Erwartungen erfüllen, sogar im oberen Bereich der Vorhersagen Die Markterhebung von Futuresource zeigte 2024 ein Wachstum im einstelligen Bereich für Large-Format-Displays.

 

Globale LFD-Daten für 2024 (Bild: Futuresource/invidis)
Globale LFD-Daten für 2024 (Bild: Futuresource/invidis)

Die EMEA-Region wuchs leicht, doch sieht man in Europa den Preisdruck. Es wurden mehr Units zu weniger Wert verkauft. Wachstumstreiber waren die MENA-Region und Osteuropa, während Süd- und Westeuropa kämpften; Deutschland liegt in der Mitte.

Interessant wird es, wenn man sich alle Digital Signage-Technologien im Vergleich ansieht: Laut den Analysen von Futuresource ist der Tipping Point zwischen LED und LCD bereits erreicht. Bis 2028 erwarten die Marktforscher, dass LED die Hälfte des gesamten Visual-Solutions-Markts abbilden wird.

Alles bleibt volatil

Der Digital Signage Business Climate Index (DBCI) von invidis zeigt, dass sich die Stimmung grundsätzlich aufhellt. Wir sehen eine positive Marktentwicklung, im oberen einstelligen Prozentbereich.

DBCI für das Jahr 2024 (Foto: invidis)
DBCI für das Jahr 2024 (Foto: invidis)

Wir sehen aber auch eine große Spreizung zwischen Gewinnern und Verlieren. Wie die globale Politik weist auch der Digital Signage-Markt eine extrem hohe Volatilität auf. Die Zeiten von Nullwachstum sehen wir fürs Erste beendet, doch sind alle Vorhersagen mit hohen Risiken behaftet und daher mit besonderer Vorsicht zu genießen.

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