Anzeige
Christoph Bläser, Econocom

„Managed Services sind die Zukunft“

Der europäische IT-Riese Econocom übernimmt die Mehrheit an der deutschen ICT AG. invidis sprach mit Christoph Bläser, Deutschland-Chef bei Econocom, über den Deal, die wachsende Rolle von Managed Services und die nächsten Schritte von Econocom.
"Am wertvollsten sind für Econocom die Mitarbeiter im Markt." - Christoph Bläser, Deutschland-Chef bei Econocom (Foto: Econocom)
„Am wertvollsten sind für Econocom die Mitarbeiter im Markt.“ – Christoph Bläser, Deutschland-Chef bei Econocom (Foto: Econocom)

Die Tinte auf dem Vertrag ist gerade erst getrocknet, und schon bieten Econocom und ICT gemeinsam für ein europäisches Großprojekt in Höhe eines dreistelligen Millionen-Betrages. Wenn auch erstmal nur als Bietergemeinschaft – die Übernahme wird erst nach Freigabe durch das Kartellamt vollzogen.

Als eigenständiges Unternehmen mit rund 40 Millionen Euro Jahresumsatz wäre die ICT zu klein gewesen, um erfolgreich für paneuropäische Projekte zu bieten. Econocom baut mit ICT die Kompetenz im Vermietungs- und Betriebsgeschäft aus, um so für möglichst viele Lose der Ausschreibung mitzubieten.

Voneinander lernen

Ein Praxisbeispiel, dass selbst Milliarden-Euro-Umsatz-Konzerne auf Spezialwissen angewiesen sind. Dieses Know-how holt sich Econocom mit der Beteiligung an ICT nun ins Haus, zusätzlich zu den Kundenzugängen zu einigen von Deutschlands größten Konzernen.

M&A: Econocom übernimmt Mehrheit an ICT

Von ICT kann Econocom viel lernen – und umgekehrt. „Die ICT bringt viele neue Kompetenzen in die Gruppe, von der die europäischen Schwestergesellschaften lernen können. Best Practice Sharing und Kompetenzzentren liegen in der DNA von Econocom“, sagt Econocom-Deutschland-Chef Christoph Bläser im Gespräch mit invidis.

Im Vermietgeschäft sieht Bläser eine spannende Ergänzung zum Leasinggeschäft. Hier zählt sich Econocom zu einem der Marktführer in Europa. „Auch wenn der Nutzungszeitraum in der Vermietung viel kürzer ist, am Ende läuft es auf ein intelligentes Lifecycle-Management von Hardware hinaus. Ob Notebook oder LED“, erklärt Christoph Bläser.

Starke Nachfrage mit Managed Services

Bei Managed Services inklusive Lifecycle Management und Refurbishment sieht Econocom eine stark wachsende Nachfrage, wie der Deutschland-Chef erläutert: „In Frankreich schreiben einige Ausschreibungen der öffentlichen Hand schon eine Refurbishment-Quote von 20 Prozent vor. Managed Service ist die Zukunft.“ Der Trend werde sicherlich auch nach Deutschland schwappen.

Hintergrund Econocom: Der IT-Integrator mit ProAV-DNA

Econocom sieht sich gut aufgestellt, die Wünsche der Unternehmenskunden zu bedienen. Im vollen Bewusstsein, dass Anforderungen sich in Europa von Markt zu Markt unterscheiden können. „Bei Econocom setzen wir auf Unternehmer vor Ort. So war uns auch sehr wichtig, dass das ICT-Management langfristig an Bord bleibt. Am wertvollsten sind für Econocom die Mitarbeiter im Markt.“

Potenzial in ProAV und Digital Signage

Mit der vierten Konzernsäule – Gather with Econocom/ Econocom Audivisual – plante der IT-Konzern beim Launch im Dezember 2023 mittelfristig einen europäischen Jahresumsatz von 400 Millionen Euro. Mit der Übernahme von ICT geht man bereits in Richtung 300 Millionen Euro pro Jahr.

invidis Kommentar: Paneuropäische Marktkonsolidierung

Der Gesamtumsatz von Econocom in Deutschland – wo Econocom im ProAV und Digital Signage-Markt bisher kaum vertreten war – lag bisher bei circa 280 Millionen Euro. Davon 200 Millionen IT-Finanzierungsneugeschäft und 80 Millionen Hardwaregeschäft und Refurbishing. „Wir sind gehören wohl zu den größten Enterprise Apple-Händlern in Deutschland“, bekräftigt Christoph Bläser.

Mit ICT will Econocom nun auch zum führenden ProAV- und Digital Signage-Anbieter in Deutschland werden. „Das Potenzial ist riesig“, freut sich Christoph Bläser.