Der Digital Signage Markt navigiert derzeit durch unruhige Gewässer. Das Sturmtief, das Europa derzeit in Atem hält und Amsterdam und die Messehallen der ISE mit starken Windn peitscht, ist dabei noch einer der kleineren Disruptoren in der Signage Maschinerie.
Direkt neben dem RAI im Okura Hotel gehen die invidis Experten Florian Rotberg und Stefan Schieker auf dem Digital Signage Summit ISE 2020 mit Markt Vordenkern und erfahrenen Digital Signage Marktteilnehmern auf die Herausforderung für die Signage Branche ein. Einen schwer einzuschätzenden Faktor stellen dabei geopolitische Trends dar. Florian Rotberg zeichnete auf der Keynote zuerst ein Big Picture.
Geopolitische Trends: Brexit und Handelskrieg
Die Folgen des derzeit sein Unwesen treibenden Corona-Virus und die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Schäden aufgrund von Produktionsausfällen werden sich wohl erst gegen Ende des Jahres einschätzen lassen, auch der aktualität des Problems geschuldet. Gravierende Auswirkungen wird auch der Handelskrieg zwischen China und den USA gegen Ende 2020 abzeichnen, auch wenn das Thema derzeit in den allgemeinen News wenig Beachung findet.
Das Leidthema Brexit hatte entgegen Virus und Sturm ausreichend Vorlaufzeit und hier noch offene Problemfragen lassen sich eher auf das ständige politische hin und her zurückführen. Jetzt ist er allerdings (endlich) da. „Interessant wird, in welche Richtung sich die Diskussion nun entwickeln wird, wer damit lebt und wer sich anpassen muss“, sagt Florian Rotberg. „Der Brexit ist nicht das Ende der Welt, aber er macht es auch nicht einfacher“, so sein Statement. „Digital Signage Unternehmen sollten sich definitiv darauf einstellen, dass es schwieriger wird, Projekte zu gewinnen zwischen EU und UK.“
Der Markt: Digital Signage wächst weiter
Schon 2019 lieferte der Professional Screens-Markt eher verhaltene, dennoch positive Zahlen. Global Units wuchsen um 8,8%, das Global Value um 9,9%, auch wenn die geopolitik hier ebenfalls die Meinungen drückte. Die Marktverteilung hat sich 2019 wenig verändert, Gewinner sind Spanien/Portugal mit 30% YoY-Wachstum, whärend Italien als einer der größten Märkte mit 3% auch zu den Wachstumsschwächsten gehört.
MircoLED kämpft sich, so die verbreitete Meinung, langsam in den Markt. Derzeit ist die Technik aber noch rund 100mal teurer als standart LCD-Lösungen, bietet diesen gegenüber aber auch einige Vorteile, Stichwort ‚limitless‘: MicroLED-Panels können zu beliebiger größe kombiniert werden, während LCD wegen dem logistischen Aufwand auf 120″ beschränkt sind. Der noch sehr hohe Preis könnte, so die Aussicht, in den nächsten Jahren sinken, wenn die Produktionsraten steigen und mehr Stück abgesetzt werden. Trotzdem gehört die Technik gemeinsam mit LCD-Videowalls und All-in-One LEDs für invidis zu den Negativ-Trends.
Bergauf geht es bei transparenten (O)LED-Displays. OLED selbst kämpfen nach wie vor mit ihrer recht kurzen Lebensdauer. Bereits bei der Produktion ist der Ausschuss hoch, auch brennen OLEDs leicht durch. LCD mit MicroLED-Backlight stellen eine Alternative dar, aber finden keinen Platz auf dem Markt. Renner sind dagegen Magic Mirrors, Showrooms, UST Projection sowie Tracking-Technologie und – das wird auch auf der ISE deutlich gezeigt – Collaboration im Digital Signage.
DSS ISE 2020 Keynote: Was den Digital Signage Markt 2020 antreibt – Teil 2
invidis DSS Europe 2020
Kaum ist der DSS zur ISE 2020 vorüber, steht bereits die nächste Veranstaltung in den Startlöchern. Vom 1. bis 2. Juli im Hilton Hotel am Flughafen in München. Mehr Informationen zum Programm von Europas führender Digital Signage Konferenz veröffentlichen wir im März. Erste Infos gibt es hier.