Zum Jahresbeginn 2019 wurde Seen Media von der österreichischen Umdasch-Gruppe übernommen und mit der Linzer Digital Tochter zu Umdasch Digital verschmolzen. Umdasch The Store Makers zählt mit mehr als 1500 Mitarbeitern zu den führenden Ladenbau-Unternehmen Europas. Mit rund 20 eigenen Standorten in Europa und Middle East realisiert umdasch mit seinen vier operativen Divisionen in normalen Jahren über 7000 Ladenbau-Projekte und 200 Generalunternehmer-Projekte. Gemeinsam mit den Schwesterkonzernen Doka und Umdasch Group Ventures und über 180 Produktions-, Logistik- und Vertriebsniederlassungen in 70 Ländern befindet sich das Unternehmen seit 150 Jahren im Besitz der Familie Umdasch.
In Krisenzeiten sparen Einzelhändler an großen Ladenbau-Rollouts. Anbieter müssen sich spezialisieren und zusätzliche Leistungen anbieten um für die Kunden relevant zu bleiben. Für Umdasch heißt das öfter die Projekt-Gesamtverantwortung als General Contractor zu übernehmen und vermehrt Digital Konzepte zu integrieren. In stylischen Büros am neuen Standort unweit des Hauptbahnhof in Duisburg entwickeln die Architekten und Designer von Umdasch Seite an Seite mit den Digital Experten der Schwestergesellschaft Umdasch Digital neue Retail-Konzepte wie 11Teamsports oder Globetrotter.
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Herr Drewitz, seit rund drei Monaten arbeiten Sie im Duisburger Innovationshub nun auch räumlich vereint Seite an Seite mit umdasch Digital Retail an innovativen Store-Konzepten. Wie kann man sich das vorstellen?
Unser neuer Standort in Duisburg steht für die Stärke von umdasch, sämtliche Gewerke als One-Stop-Shop zu konzipieren – vom ersten Scribble für ein neues Storekonzept über die Integration smarter digitaler Tools bis zur Umsetzung auf der Fläche. Dafür arbeiten wir in praxisnahen Workshops gemeinsam mit unseren Kunden wie auch intern in interdisziplinären Teams zusammen. Wir analysieren den Ist-Zustand, definieren Ziele und denken Store-Auftritte. Erlebnisorientierte Konzepte kommen nicht von ungefähr, sondern durch die enge Abstimmung unserer Design- und Digital-Experten. Und zwar von Anfang an.
Welche wesentlichen Themen beinhaltet der Consulting Prozess?
Zu Beginn eines Projektes analysieren wir den Ist-Zustand, sowohl was Markt und Trends als auch den Auftraggeber selbst angeht. Wir setzen uns intensiv mit der Marke des Retailers und dessen Kunden auseinander. So denken wir die Customer Experience ganzheitlich. Wir stellen uns dabei Fragen wie „Was ist der USP?“, „Wer ist die Zielgruppe und mit welcher Motivation bzw. über welche Kanäle wird eingekauft?“. Auch das Sortiment wird in der Analysephase genau unter die Lupe genommen. Außerdem untersuchen unsere Experten im Store Check die bereits bestehenden Retail Lösungen. Dabei denken wir stets digitale Anwendungen zur Effizienz- und Erlebnissteigerung auf der Fläche mit. Aus den Antworten auf Fragen wie „Gibt es bereits einen Online-Shop und wie ist er integrierbar?“, „Wie lassen sich Social-Media-Aktivitäten auf die Fläche bringen?“ und „Wie können Kunden individuell angesprochen werden?“ definieren wir so die Projektziele gemeinsam mit unserem Kunden.
Wie kann umdasch dabei helfen, diese Ziele zu erreichen?
Wir zeichnen uns durch die ganzheitliche Herangehensweise und durch unser umfangreiches Leistungsangebot aus: So schätzen unsere Kunden, dass wir die gesamte Projektabwicklung – vom Ladenbau, über Digital Signage samt Content Creation bis zur elektronischen Preisauszeichnung übernehmen. Auf Wunsch verantworten wir als Generalunternehmer auch den Innenausbau. Viele Kunden möchten sich in so herausfordernden Zeiten wie jetzt auf einen Partner verlassen, der sie abseits ihres Kerngeschäfts maßgeblich unterstützt. Mit unserer Buffet-Mentalität haben die Retailer die Wahl, ob sie nur ein paar Häppchen wollen, sprich nur die Einrichtung, ausgewählte digitale Ergänzungen – oder das volle Menü. Und in unserem Innovationshub in Duisburg können wir das Rezept für das stationäre Shoppingerlebnis Seite an Seite mit unseren unterschiedlichen Fachexperten optimal erarbeiten.
Ein großer Happen im Consulting ist das Store-Design, quasi das „Hauptgericht“. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?
Entsprechend den Markenwerten und besagten Zielen präsentieren wir unserem Kunden die ersten Designs. Die Store Makers arbeiten hier völlig individuell, lassen ihre Expertise einfließen und berücksichtigen selbstverständlich die individuellen Wünsche und Vorstellungen des Kunden. Mit lebensechten Renderings zeigen wir, wie die Atmosphäre im Laden aussehen kann und wie die Corporate Identity verkörpert wird. Ein wichtiger Bestandteil sind Überlegungen zu Visual Merchandising, Warenbildern und der Integration digitaler Lösungen am PoS. Schon hier kommen die Digital Experten von umdasch ins Spiel: Es geht um digitale Tools, die dynamisch gestaltet sind und deren Inhalte für die jeweilige Zielgruppe passgenau ausgespielt werden. Der Fokus liegt dabei auf Inhalten und Erlebnissen. So entsteht eine einheitliche und lückenlose Customer Experience. Erst dann gießen die Ladenbau-Profis von umdasch das Store Design in eine funktionierende Ladenbau-Planung.
Der Kunde bekommt also einen fertigen Plan.
So ist es. Und wenn dieser abgesegnet ist, kümmern sich unsere Ladenbau- und Digital-Projektmanager um die Ausführungsplanung, erstellen hochwertige Inhalte für die Marke, programmieren und erstellen die Inhalte für die digitalen Lösungen und bauen Prototypen bis hin zum gesamten Ladenbau. Unsere Monteure und das General Contracting-Team setzen die Pläne schließlich schnell und routiniert um – damit der pünktlichen Eröffnung nichts im Wege steht.
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Ihre Arbeit endet demnach mit der Eröffnungsfeier?
Die Eröffnung ist für uns der größte Meilenstein, aber kein Abschluss – auch nach dem Opening bleiben wir für den Kunden stets greifbar. Mit Service und Wartung, einer 24/7-Support-Hotline für digitale Anwendungen, Trainings in der umdasch eigenen Shop Academy und vielem mehr.
Können Sie bereits auf erste Projekte der interdisziplinären Teams in Duisburg zurückblicken?
Wir arbeiten mit umdasch Seen Media mittlerweile seit eineinhalb Jahren zusammen. Der gemeinsame Standort seit Sommer 2020 bringt uns intern, aber auch unseren Kunden noch mehr Vorteile. Eines der jüngsten Projekte, auf das ich persönlich sehr stolz bin, ist Berlins größtes Outdoor-Haus: der neue Globetrotter Store in Berlin-Steglitz. Auf vier Etagen mit rund 4.000 Quadratmetern durften wir hier für den Besucher ein Erlebniscenter der besonderen Art gestalten. Und zwar in allen Disziplinen, als Designer, Einrichter, Digital Retail-Experte und General Contractor.