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DooH

Aufregung in der Schweiz nach Post-Akquisition

Nach der Übernahme des nach APG und TXmedia/Neo Advertising drittgrößten DooH-Anbieters Livesystems durch die staatliche Schweizer Post ist die Aufregung in der eidgenössischen DooH-Branche groß. Ein Staatskonzern spielt nun in der ersten Out of Home Liga mit.
Zentrale der Swiss Post in Bern (Foto: Swiss Post)
Zentrale der Swiss Post in Bern (Foto: Swiss Post)

Zum 1. Juli hat das Staatsunternehmen Swiss Post den Berner DooH-Anbieter Livesytems übernommen. Das DooH-Unternehmen aus Liebefeld im Kanton Bern hatte in den vergangenen Jahren als Enfant Terrible der Schweizer DooH-Branche den Markt aufgemischt. Aus Sicht der Wettbewerber kommt die Übernahme einer indirekten Verstaatlichung eines DooH-Anbieters gleich.

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Die Schweizer Post sieht die Situation wenig überraschend anders: „Ein wichtiges Standbein für die Post ist heute das Verbreiten von physischer Werbung. Die Post will diesen Bereich in die digitale Zukunft führen und will für ihre Geschäftskunden auch künftig Werbebotschaften verteilen. Deshalb hat die Post Livesystems gekauft.“

DooH-Screen in Swiss Post Filiale (Foto: Livesystems)
DooH-Screen in Swiss Post Filiale (Foto: Livesystems)

Der DooH-Netzwerkbetreiber und -vermarkter Livesystems ist darauf spezialisiert, Werbung via digitale Plakate und Screens zu verbreiten. Das Berner Unternehmen vermarktet Screens an Tankstellen, in Zügen, Bussen und Trams, an Bahnhöfen und in Läden. Erst kürzlich hatte Livesystems auch die Ausschreibung für die DooH-Vermarktungsrechte in den Filialen der Swiss Post gewonnen.

„Die Übernahme von Livesystems ist ein logischer Schritt“, sagt Johannes Cramer, Konzernleitungsmitglied und Leiter des Bereichs Logistik-Services der Post. „Wir tun das, was wir heute bereits physisch tun, künftig auch digital und können unseren Geschäftskunden die ganze Palette an Dienstleistungen bieten. Mit der Übernahme stärken wir unsere Position als Distributionskanal im Werbemarkt weiter und richten unser Angebot auf die Kundenbedürfnisse von morgen aus“, sagt Johannes Cramer weiter.

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Livesystems betreibt und vermarktet derzeit ein DooH-Netzwerk von mehr als 8.000 Screens an öffentlichen und stark frequentierten Standorten. Für die 89 Mitarbeiter bleibt laut Swiss Post alles beim Alten. Sie bleiben auch in Zukunft bei Livesystems beschäftigt. Auch als Tochtergesellschaft der Post wird der DooH-Anbieter nicht in den Konzern integriert, sondern agiert als eigenständiges Unternehmen im Konzern Post. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme beschränkt sich auf die DooH-Aktivitäten des Unternehmens, die redaktionellen Aktivtäten der Livesystems-Tochtergesellschaft Nau Media AG werden aus kartellrechtlichen Gründen nicht übernommen.

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