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Digital Signage

Europa bereit zur Führungsrolle

München | Im Leaders Panel beim DSS Europe diskutierten Alberto Cáceres, Trison, Roi Iglesias, Econocom, Per Mandorf, Zeta Display, Manlio Romanelli, M-Cube, und Jonathan Wharrad, Mood Media, über den Stand der europäischen Integratoren.
Von links: Alberto Cáceres, Per Mandorf, Manlio Romanelli, Stefan Schieker, Jonathan Wharrad und Roi Iglesias beim Leaders Panel des DSS Europe 2022 (Foto: Frank Boehm)
Von links: Alberto Cáceres, Per Mandorf, Manlio Romanelli, Stefan Schieker, Jonathan Wharrad und Roi Iglesias beim Leaders Panel des DSS Europe 2022 (Foto: Frank Boehm)

Am ersten Tag des DSS Europe konnte invidis die führenden Integratoren der europäischen Digital Signage-Industrie auf der Bühne begrüßen. Stefan Schieker sprach mit ihnen über den aktuellen Stand der Branche, über die Konsolidierung des Marktes, über die neue Rolle von IT-Integratoren und IT-Abteilungen und darüber, welche Geschäftsmodelle in der Zukunft des Simplified Signage am attraktivsten erscheinen.

Die Panel-Teilnehmer:

Per Mandorf, CEO & Präsident von Zeta Display, Schweden

Manlio Romanelli, Präsident von M-Cube, Italien

Alberto Cáceres Tejedor, CEO Trison World Group, Spanien

Jonathan Wharrad, Vice President Global Brands bei Mood Media, UK

Roi Iglesias, Marketing Manager Strategy & Innovation bei Econocom, Spanien

Das Glas ist halb voll

Trotz der schwierigen globalen Lage, trotz Ukrainekrieg, Energiekrise und drohender Rezession gaben sich sämtliche Teilnehmer des Panels optimistisch, was die Zukunft der Digital Signage-Industrie und ihrer eigenen Unternehmen angeht.

Per Mandorf beispielsweise sieht Zeta Display einer guten Lage: „Während der Coronakrise trafen wir bewusst die Entscheidung, zu investieren. Das versetzt uns nun in eine gute Ausgangslage.“

Für Manlio Romanelli war ausschlaggebend, dass auch seine Hauptkundschaft, internationale Luxus-Brands, gut durch die Krise gekommen waren. „Damit haben wir jetzt auch die Chance, mit unseren Kunden weiter zu wachsen.“

Alberto Cáceres erklärte: „Ich sehe immer Möglichkeiten. Wir sehen viel Wachstum. Ich bin mir sicher, dass wir trotz der Schwierigkeiten den Wachstumspfad, den wir betreten haben, weitergehen werden.“

Covid-19 brachte Veränderung“, erläuterte Jonathan Wharrad. „Wir sehen globales Wachstum, was den Experience-Sektor angeht. Brands suchen in der Post-Covid-Realität nach verbesserten Experiences, und wir wir sehen, dass Digital Signage zunehmend mit dem E-Commerce verzahnt wird.“ Asien und Lateinamerika beispielsweise seien Märkte mit großem Wachstumspotenzial.

„Nach Covid-19 haben sich für uns neue Möglichkeiten aufgetan, zum Beispiel im Bereich Hybrid Work“, sagte Rio Iglesias. „Wir sind sehr froh über diese Möglichkeiten und schauen sehr positiv auf die nächsten Jahre.“

M&A weiterhin Thema

Viele Übernahmen prägten die Aktivität der großen Digital Signage-Player. Auf die Frage von Stefan Schieker, wie groß denn groß genug sei, gab Roi Iglesias eine klare Antwort: „Es gibt nicht groß genug. Denn groß genug ist der Anfang von Rückschritt.“ Econocom sei klar auf Wachstum fokussiert, alleine in den vergangenen sechs Monaten habe man drei Unternehmen gekauft.

Per Mandorf stimmte dem Wachstumsgedanken zu, betonte aber auch, dass die pure Größe nicht die einzige Kennzahl sein dürfe. „Offensichtlich ist Zeta Display groß, aber das per se ist nicht das Entscheidende. Es ist die Kapazität, kontinuierlich die notwendigen Investitionen zu erbringen, die das Unternehmen, und die gesamte Industrie, weiterbringen.“

Jonathan Wharrad hob eine entscheidende Balance hervor: zwischen Internationalität und Lokalität. „Bluechip-brands wollen ein internationales HQ als Ansprechpartner, sie wollen aber auch Lokalisierungen für die Projekte vor Ort.“

Für Manlio Romanelli war zudem entscheidend, die Rolle der Integratoren international zu betrachten: „Wir sind sehr spezialisierten Anbieter, und wir müssen uns fragen: Welchen Support genau braucht unser Kunde?“

„Wir sind nun groß genug, um Kunden wie Porsche zu bedienen“, hob Alberto Cáceres einen entscheidenden Aspekt hervor. Hinzu komme ein geographischer Aspekt: „Alle hier auf der Bühne haben sich auf Europa konzentriert, aber es gibt weitere Gelegenheiten – und Märkte, mit denen man sich vergleichen muss.“ Damit spielte er auf die großen Generalisten in Nordamerika an, die neben IT-Projekten auch Digital Signage anbieten.

Kann es Europa mit den USA aufnehmen?

Bei der Frage, ob eine globale Konsolidierung von Europa oder von Nordamerika ausgehen werde, waren sehen sich die europäischen Integratoren in einer guten Ausgangslage.

„Europa ist in einer guten Position, um die Konsolidierung in die USA zu bringen“, sagte Per Mandorf.

Alberto Cáceres spezifizierte diese Position: „Bei allem Respekt: In der Value Chain ist Europa etwas ausgeklügelter aufgestellt als die USA.“ IT-Unternehmen liefern den Kunden das Gewünschte, ebenso Digital Signage-Unternehmen. „Aber letztere generieren eben eine ganz andere Experience als IT-Unternehmen.“