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invidis Happy Hour

Neustart mit Digital Signage

Wenn es um smarte Lösungen rund um Digital Signage und Zutrittskontrollen in Corona-Zeiten geht, muss nicht nur die Technologie an sich stimmen, sondern auch das Konzept hinter der Integration. In der invidis Happy Hour EMEA mit Entscheidern und Vordenkern der europäischen Digital Signage-Branche ging es am Dienstagabend um smarte Signage, den vermeindlichen Goldrausch rund um digitale Kundenstopper und wie sich der Markt im Laufe des Jahres noch verändern könnte.
Goldrausch Digitaler Kundenstopper (Foto: invidis)
Goldrausch Digitaler Kundenstopper (Foto: invidis)

Der Corona-Shutdown öffnet sich mit kleinen Schritten und die Digital Signage-Branche macht sich auf den Weg ins ’neue Normal‘ – Dieses Bild zeichnen die Daten, die Florian Rotberg und Stefan Schieker von invidis Consulting bei der Happy Hour EMEA Dienstagabend ausgewählten Entscheidern und Vordenkern der Digital Signage-Branche präsentierten. So verzeichnet eine der aktivsten Verkaufsstraßen in Deutschland, die Schildergasse in Köln, seit Anfang der Woche eine deutlich höhere Shopperfrequenz: der Personenverkehr erreicht inzwischen fast 45% des Durchschnitts im Vergleich zu einem üblichen Wochenstart vor der Corona-Krise. Vor einer Woche waren es noch gerademal 10%. Noch ist nicht abzusehen, ob sich der Trend so weiterentwickelt, aber man kann durchaus davon ausgehen, dass der Weg ins neue Normal ins Rollen kommt.

Corona Virus: Hygiene-Herausforderung Fashion-Retail

Neuen Herausforderung muss sich mit den schrittweise stattfindenden Wiedereröffnungen der Retail stellen. Ein Problem für Bekleidungsgeschäfte sind beispielsweise im Gegensatz zu Supermärkten nicht nur die Zugangsbeschränkungen die maximale Kundenzahl betreffend, sondern die Umkleidekabinen. Nach jedem Kunden müssen diese umfassend desinfiziert werden, für die Betreiber ein hoher Mehraufwand, der sich nicht mit Digital Signage am Eingang lösen lässt. Letztere Lösungen zur Access-Control, die gerade stark nachgefragt sind, könnten sich entsprechend auch den Weg in den Shop selbst und beispielsweise vor die Umkleide bahnen, um Kunden gezielt zu steuern und zu schützen.

Digitale Kundenstopper im Goldrausch

Die Nachfrage nach digitalen Kundenstopper ist seit zwei Wochen immens. Bestückt mit Kundenzähltechnologie oder – zumindest international – mit Wärmesensorik boomen die smarten Aufsteller gerade, unter anderem wegen ihrem günstigen Preis. Digitale Kundenstopper rentieren sich oft schon bereits nach einem Monat im Vergleich zu Securitypersonal. Zudem arbeitet die Digital Signage-Lösung vollautomatisiert und ist schnell integriert, ein Vorteil gegenüber umfangreicheren Installationen.

Die Ausnahme bilden Fieber-Screening-Lösungen, die hierzulande noch keinen Platz haben, da sie bisher nicht GDPR-konform realisiert werden und sich entsprechend an den US bzw. chinesischen Markt richten. China setzt die Technologie allerdings auch hauptsächlich dafür ein, die Mitarbeiter der Stores zu kontrollieren, nicht die Einkaufenden. Anwesende Integratoren der Happy Hour bestätigen das hohe Interesse ihrer Kunden für die Technologie und die Nachfrage nach gezielt in Europa erlaubten Versionen. Hier muss sich noch zeigen, wer zuerst das Rennen macht und entsprechende Lösung anbietet.

Digitale Kundenstopper: Digital Signage in Goldgräberstimmung

Ein Wunsch, den dabei viele Hardware-Anbieter (wie auch Verbraucher) äußern ist, die vielen unterschiedlichen Regelungen zur Corona-Pandemie auf einen Nenner zu bringen. Lösungen hätten so eine Orienterungshilfe und könnten schneller und überall integriert werden. Allerdings will derzeit beispielweise in Deutschland jedes Bundesland die Pandemie anders angehen, was den Vorgang natürlich deutlich erschwert. Am einfachsten ist die Anpassung der Analytics und Software-Lösungen.

Für Hardware stellt sich dagegen schon die Frage der Platzierung: mitten im Gang, an der Decke? Die Lösung muss letzten Endes ja nicht nur funktional, sondern einfach und schnell aufzustellen und auch noch für das Auge ansprechend sein. Das alles unter einen bezahlbaren Hut zu bringen – und zudem auch nach Corona noch einen Mehrwert zu bieten – ist die Herausforderung, der sich jede noch so innovative Lösung derzeit stellen muss.

Display-Technologien im Auf und Ab

Für Hersteller von Displays für Digital Signage scheint die Krise um Corona vorerst überwunden, zumindest im chinesischen Markt und im Bereich LCD. China verzeichnet nach einigen harten Wochen so gut wie keine Neuinfektionen mit COVID-19 mehr und die Wirtschaft ist im Auf. Die Nachfrage nach LCD ist zwar noch schwach, nimmt aber wieder zu. Die Lager sind gefüllt, die Produktion läuft bereits fast wieder auf normal – so der derzeitige Zwischenstand, der für LCD nur wenige Prozent Wachstumsverlust zum Vorjahr bedeutet.

Post-Coronavirus: Elektronikindustrie erwartet explosive Nachfrage

LED dagegen muss hart einstecken, was vor allem am quasi ausgestorbenen Rental & Staging-Bereich liegt, der auch für Projektionstechnologie bedeutend ist. Beide Märkte, LED und Projektion, leiden besonders unter den zurückgefahrenen Investitionen. Während für LED schwache Zahlen bei Installationen und DooH-Werbung auf das Wachstum drücken, treffen Projektion die gestrichenen Groß-Events wie beispielsweise im Sport sowie die weiterhin geschlossenen Kinos. Die Technologie, die mit Projektion-Mapping und ultralichtstarken Geräten eigentlich im Trend lag, wird im erste Halbjahr 2020 definitiv den größten Schlag einstecken müssen.