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RISE Spotlight

Digital Signage – Auf dem Weg in eine neue Ära

Wertvolle Marktübersichten, interessante Projekt-Insights und spannende Diskussionsrunden – Gestern fand das vorerst letzte der RISE Spotlights als Vorbereitung auf die ISE Roadshow ab Juni statt. Thema des Abends: die aktuelle Situation der Digital Signage-Branche und der Weg, den die aktuellen Trends für die Zukunft aufzeigen. Wir waren dabei und haben das Event zusammengefasst.
Die Speaker der ISE-Reporter Roundtable: Laila Hede Jensen von ZetaDisplay, Roland Grassberger von Grassfish (o.r.) und Richard Daugherty von AVI-SPL (Foto: Screenshot)
Die Speaker der ISE-Reporter Roundtable: Laila Hede Jensen von ZetaDisplay, Roland Grassberger von Grassfish (o.r.) und Richard Daugherty von AVI-SPL (Foto: Screenshot)

Unter dem Titel „Digital Signage – New Solutions for a New Era“ fand Dienstagnachmittag zum sechsten Mal das RISE Spotlight statt. Die monatliche Event-Serie der ISE ist damit vorerst beendet, denn die Messe rückt näher: am 1. – 2. Juni startet die Roadshow im kleinen Rahmen begleitet von einem umfassenden Online-Programm in Barcelona und tourt danach durch Europa. Nachdem die Themen der Spotlights bisher recht spezifisch ausgefallen sind (XR, Education, Intelligente Gebäude oder Live-Events), stand diesmal die Digital Signage-Branche recht allgemein im Fokus.

Noch bevor das eigentliche Event startete, hatte invidis bereits den ersten Auftritt: im Stream liefen als Warmmacher ein Ausschnitt aus unserem Videomagazin invidisXworld mit Eindrücken aus Berlin. Obwohl die Stadt nicht gerade als Digital Signage-Hotspot gilt, entdeckten wir hier doch viele interessante Installationen sowie Unternehmen.

AVIXA Marktübersicht: Die Branche im Aufschwung

Nach dem Einspieler und einer kurzen Begrüßung von Host Callum Booth, Redakteur beim ISE Partnermagazin TNW, übernahm AVIXA Senior Director Market Intelligence Sean Wargo. Er präsentierte zunächst einige interessante Slides des Branchenverbands zur aktuellen Marktsituation der Digital Signage-Branche. Die Zahlen belegten dabei bei weitem keine Geheimnisse: die pandemiegeplagten Märkte Events und Hospitality, die im vergangenen Jahr komplett eingebrochen sind, erholen sich nur langsam. Der Retail, ebenfalls zunächst sehr verhalten mit den Aufträgen, erholt sich dafür zusehends. Collaboration- und Education-Lösungen boomen derweil weiter, können die Verluste aus anderen Märkten aber noch nicht ganz auffangen.

Den größten Aufschwung verzeichnen dabei Softwarelösungen. Wargo zufolge läge das daran, dass viele Digital Signage-Besitzer im vergangenen Jahr eher versucht hätten, bestehende Displays und Netzwerke mit neuen Funktionen nachzurüsten, als kostenintensivere neue Geräte anzuschaffen. Pandemiebedingte Lieferprobleme, etwa bei CPUs und Displays, hätten dabei nur einen kleinen Teil zum stark softwareseitig ausgeprägten Trend beigetragen.

Hochkarätige Roundtable: Digital Signage ist die Zukunft

Anschließend startete die ISE-Roundtable mit Moderator Florian Rotberg von invidis consulting (der übrigens aus Zürich gesendet hat, wo aktuell die nächste Folge von invidisXworld entsteht). Das hochkarätige Experten-Panel bestand aus Laila Hede Jensen (CCO ZetaDisplay), Roland Grassberger (CEO Grassfish) und Richard Daugherty (Solutions Engineer AVI-SPL). Erstes Thema waren die Auswirkungen der jüngsten Lockdowns auf die Nachfrage nach Digital Signage. Hier waren sich die Experten einig: die Starre der Kunden ist endgültig vorbei und die Auftragslage ist deutlich im Aufwärtstrend. Viele Unternehmen konzentrieren sich derzeit wieder auf die Zukunft, statt nur die Krisenbewältigung. Und hier spielt Digital Signage klar eine wichtige Rolle, ob im öffentlichen Raum, im Retail, in Unternehmen oder Zuhause.

Modulare Retail Signage: Die Kraft kommt aus dem Ökosystem

Das erkennen vor allem viele kleinere Unternehmen, die ihre bestehende Digital Signage eher vernachlässigt haben oder gar erst ins Thema einsteigen. ZetaDisplay verzeichnet laut Hede Jensen so viele Neukunden wie nie zuvor. Auch AVI-SPL fühlt sich wohl im „neuen Normal“ und sieht viel Potential in den Entwicklungen der nächsten Jahre. Gerade Sensortechnologie und Analytics seien auf dem Vormarsch und würden viele neue innovative Möglichkeiten eröffnen, erläutert Daugherty.

Ein weiter Trend, der sich abzeichnet, ist dabei M&A. Das liege aber nicht an der Krise in dem Sinne, dass Unternehmen Partnerschaften schließen oder sich übernehmen lassen müssten, um zu überleben. Vielmehr versuchen kleine wie große Unternehmen, ihre Digital Signage-Produkte aufzuwerten und zu ergänzen, um Kunden ganzheitlichere Lösungen anbieten zu können, statt nur smarte Silo-Lösungen. Dazu müssen gewissen Kompetenzen eben entweder ins eigene Haus geholt oder die eigenen Produkte für den bestmöglichen Effekt durch enge Partnerschaften vorab nativ mit anderen Lösungen kompatibel sein.

DACH-Markt: ZetaDisplay übernimmt NORDLAND Systems

Digital Signage: Multitalent statt nur digitale Anzeige

Das werde gerade in der Retail Signage immer wichtiger, die durch intelligente Mobile-Unterstützung und Analytics-Funktionen inzwischen zahlreiche Mehrwerte für Retailer, Werbetreibende und Kunden bietet. Gerade in diesem Sektor hat sich Digital Signage von der simplen Anzeige zum Multifunktions-Werkzeug entwickelt. Ob personalisierte Spots, Unterstützung der Mitarbeiter im Store oder sogar Lieferkettenoptimierung: Digital Signage kann viel. Allerdings seien Use-Cases, in denen solche formvollendeten umfassenden Multi-Channel Experiences tatsächlich funktionieren noch äußerst rar – auch weil sehr kostenintensiv.

Doch alle drei Experten bestätigen, dass sie dran sind, solche Systeme in Zukunft auch zumindest schonmal für mittelgroße Händler oder breitere Rollouts anzubieten, als wie bisher nur für Premium-Flagshipstores in Dubai, Paris und Co. Kunden werden sich wenn die Stores wieder eröffnen erfreut wundern dürfen, was es hier alles an neuen Lösungen gibt, betont Grassberger. Ob neue hygienische Oberflächen für Touchscreens, smartes Warteschlangenmanagement mit Abstandsüberwachung, QR-Code-basierte interaktive Experiences fürs eigene Smartphone oder auch neue Arten der Mobile Integration wie Coupons, wenn man den Store betritt und die App des Anbieters installiert hat – um nur einige Beispiele zu nennen. Während einige der Technologien bereits seit einigen Jahren auf dem Markt vergeblich versucht haben, sich zu etablieren, gebe es mit den neuen Entwicklungen auch viele neue Chance, das sich die Technologien jetzt durchsetzen.

Um die Zusammenfassung des RISE Spotlight nun doch noch etwas kürzer zu halten: Nach der Roundtable folgte eine etwas von technischen Schwierigkeiten geplagte Start-up Vorstellungsrunde mit Intuiface, WeAR Studio, Advertima und GESTOOS sowie ein spannender „On the Sofa“-Talk von Stefan Schieker von invidis consulting mit Nino Bergfeld von Salesforce. Last but not Least gab es noch einen kurzen Beitrag von invidis zum Thema Green Signage zu sehen. Danach konnten die Teilnehmer des Spotlights wieder Fragen in separaten digitalen Meetingräumen stellen.

Das komplette RISE Spotlight in mehreren Videos gibt es auch hier auf YouTube.

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