Digital Signage hat in seiner mehr als 20-jährigen Geschichte einen langen Weg zurückgelegt. Zu Beginn war der Hauptzweck der meisten Digital Signage-Touchpoints, schöne visuelle Botschaften zu produzieren. Dabei änderten sich die Inhalte selten. Heute sehen wir komplexe Netzwerke von Systemen, die remote gesteuert werden und deren Inhalte in Echtzeit über das Internet bereitgestellt werden.
Business Critical im invidis Jahrbuch
Das Hauptthema im invidis Jahrbuch 2022 ist Business Critical. Lesen Sie für viele Verticals Analysen und Use Cases, darunter Retail, Flughäfen und QSR. Laden Sie sich hier das invidis Jahrbuch 2022 kostenlos herunter.
Die Anwendungsfälle haben sich von reinem Vor-Ort-Marketing über Kommunikationsdisplays oder Transaktionskioske bis hin zu vollständig immersiven, interaktiven Erlebnissen ausgeweitet. Heutzutage gibt es kaum noch technische Einschränkungen, Grenzen gibt es nur bei der Kreativität – und dem Budget.
Und Digital Signage ist nicht mehr auf den Einzelhandel beschränkt, sondern hat praktisch jeden öffentlichen, halböffentlichen oder privaten Raum erobert, in dem sich Menschen bewegen oder aufhalten. Das können Orte wie Büros, Verkehrsmittel, Fabriken, Hotels, Bars, Restaurants, Messen, Kontrollräume, Museen, Krankenhäuser oder Schulen sein.
Die nächste Stufe erreicht
In der jüngsten Evolutionsstufe werden immer mehr Digital Signage-Systeme Business Critical. Was unterscheidet also ein normales Digital Signage-System von einem geschäftskritischen? Ganz einfach: Wenn ein geschäftskritischer Screen schwarz wird, muss der Ort, egal ob es sich um ein Einzelhandelsgeschäft, eine Fabrik oder einen Flughafen handelt, schließen.
Ein Beispiel ist McDonald’s, das eines seiner Münchner Restaurants schließen musste, weil die Bestellterminals ausfielen. Der Londoner Flughafen Gatwick stand kurz vor einer vollständigen Sperrung, als seine Fluginformationsanzeigen (FIDS) vom Internet abgeschnitten waren. Die Mitarbeiter mussten mit Tafeln und Markern den Betrieb für etwa sieben Stunden aufrechterhalten. Ein ähnliches Szenario traf den Bahnhof von Teheran, als sein Fahrgastinformationssystem von Hackern angegriffen wurde.
Wann ist DS geschäftskritisch?
Geschäftskritische IT-Systeme sind an sich nichts Neues. Man denke nur an die Kassensysteme im Einzelhandel oder die Kontrollsysteme in der Fertigung. Neu ist jedoch, dass sich immer mehr Digital Signage-Systeme aus ihrer Silo-Anwendung befreien und Business-Critical-Funktionen bereitstellen. Wir unterscheiden typischerweise zwischen Business-Critical-Touchpoints und -Systemen, wie zum Beispiel FIDS-Systeme oder Bestellterminals, und geschäftskritischen Funktionen, wie beispielsweise Evakuierungswarnungen auf Werbedisplays.
Im letzteren Fall ist der Hauptzweck der Displays, die Anzeige von Werbung, nicht geschäftskritisch. Im Notfall spielen diese Anzeigen jedoch eine entscheidende Rolle für die Flughafensicherheit. In einigen Fällen, insbesondere bei DooH, hat ein schwarzer Screen direkte Auswirkungen auf das Geschäft des Bildschirmbetreibers. Wenn das Display ausfällt, kann der Betreiber kein Geld verdienen. Unter diesen Umständen nennen wir das Digital Signage-System Business Case Critical, aber nicht Business Critical.
Die sieben Branchen
Diesen Verticals haben wir im invidis Jahrbuch einen Business-Critical-Artikel gewidmet:
Business Critical Digital Signage stellt hohe und komplexe Anforderungen an Technologie und Know-how. Es ist nicht verwunderlich, dass jede Branche ihre eigenen Regeln und Besonderheiten hat. Für das invidis Jahrbuch haben wir uns sieben Verticals genauer angeschaut. Die einzelnen Artikel dazu finden Sie im invidis Jahrbuch 2022.