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Servus Ladenschluss

Bayern erlaubt Mini-Stores

Der eine möchte sagen „Willkommen im 21. Jahrhundert“, andere versuchen es damit zu erklären, „dass in Bayern die Uhren anders ticken“. Egal wie man es sieht, beim Thema Ladenschluss versteht man zwischen Main und Isar keinen Spaß. Selbst automatisierten Mini-Stores war es bisher verboten, nach 20 Uhr zu öffnen. Das soll sich nun ändern, ein bisschen wenigstens.
DB Ministore, entwickelt mit Valora, in Ahrensburg (Foto: DB)
DB Ministore, entwickelt mit Valora, in Ahrensburg (Foto: DB)

Vor den Fenstern der invidis-Redaktionen kann man die Gorillas Riders Tag und Nacht beobachten, wie sie mit Affenzahn Lebensmittel innerhalb von 10 Minuten an die Haustür liefern. Die Transporter des Rewe-Lieferservice oder der Getränkelieferanten Flaschenpost sind bis spät in den Abend unterwegs, doch automatisierte Supermärkte – auch als digitale Mini-Stores bezeichnet – mussten bisher um 20 Uhr schließen. Bei den Ladenschlusszeiten gab es bisher keinen Unterschied zwischen bemanntem Supermarkt und „Kleinstsupermärkten ohne Personaleinsatz“, wie sie im Beamtendeutsch klassifiziert werden.

Mit Signage Sunday präsentiert invidis Themen und Geschichten jenseits des Digital Signage Alltags. Projekte, Trends und Köpfe, die direkt oder auch nur indirekt Einfluss auf die Branche haben und die in der werktäglichen Berichterstattung untergehen würden. Die besondere Wochenendberichterstattung mit invidis.

Ein Grund warum Valora / EDEKA (beide mit DB), Tegut oder auch das Start-up TYPY keine Mini-Supermärkte in Bayern testen. Denn ohne die verlängerten „Rund-um-die-Uhr“-Öffnungszeiten rechnen sich die neuen digitalen Supermärkte nicht.

Nun hat das bayerische Kabinett erweiterte Ladenschlusszeiten für digitale Kleinstsupermärkte bis 100 Quadratmeter beschlossen. Aber Bayern wäre nicht Bayern, wenn nicht doch etwas anders wäre: Am Sonntag und Feiertag bleiben die digitalen Mini-Stores geschlossen. Auch der PC, Roboter und der Digital Signage Touchscreen im Mini-Store haben nach Meinung der Staatsregierung die Sonntagsruhe verdient. „Gott mit Dir du Land der Bayern“ … wir in der invidis-Redaktion in Bayern werden wohl noch länger nur über Mini-Stores berichten ohne sie selber nutzen zu können.

Kabinett beschließt erweiterte Ladenschlusszeiten für sog. „digitale“ Kleinstsupermärkte ohne Personaleinsatz / Bessere Versorgung des ländlichen Raums

In Bayern dürfen „digitale“ Kleinstsupermärkte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 100 Quadratmetern künftig an jedem Werktag rund um die Uhr öffnen, also von Montag bis Samstag außer an Feiertagen. „Digitale“ Kleinstsupermärkte sind Vollsortiment-Supermärkte ohne Verkaufspersonal. Das bedeutet, Kundinnen und Kunden erledigen ihre Einkäufe wie in einem herkömmlichen Supermarkt, scannen und bezahlen die Waren am Ende aber eigenständig. Dieses innovative Konzept ermöglicht eine bessere Versorgung des ländlichen Raums. Außerdem kann so die Wettbewerbsfähigkeit des stationären Handels mit dem Internethandel gestärkt werden, indem die Verfügbarkeit von Waren mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage rund um die Uhr ermöglicht wird. Der Schutz der Sonn- und Feiertage bleibt unangetastet. (Quelle: Bay. Staatskanzlei)

Für alle Bayern und Nicht-Bayern, folgend ein invidis Best-of Mini Stores:

24h Supermarkt: Carlo Caldi launcht neues Retail-Konzept TYPY

Supermarkt 4.0: Edeka und DB testen automatisierten Mini-Store

Supermärkte der Zukunft: Mini, Digital, 24h offen

Digitalisierung & Handel: Amazon Go im Mini-Format aufgetaucht

Wie Amazon-Go: DB startet Minishop am Bahnsteig

Telia: Boom der Selfservice-Ministores

Tegut Mini-Stores: Teo nimmt fahrt auf

Schweiz: Migros eröffnet erste Mini-Filiale „Voi Cube“

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