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Obi, Kaufland & Co.

Die Retail-Media-Revolution

Lange hatten Einzelhändler ihre Werbe-Netzwerke nur endemisch vermarktet. 2023 kam für Werbetreibende und Vermarkter der Paukenschlag: Obi, Kaufland & Co. öffnen ihre Netzwerke für Dritte.
Retail Media war auch auf der Dmexco in Köln das ganz großes Thema. (Foto: invidis)
Retail Media war auch auf der Dmexco in Köln das ganz großes Thema. (Foto: invidis)

Die Meldungen überschlugen sich in den letzten Monaten: Einer nach dem anderem sprangen die großen deutschen Einzelhändler auf den Retail-Media-Zug auf. Einige gingen „All-In“ mit einem einzigen Vermarktungspartner – wie Galeria mit Laya Media. Andere gehen sorgfältige Schritte und suchen sich mehrere strategische Partner – wie Schwarz Media, die Retail-Media-Sparte von Lidl und Kaufland.

Große Aufmerksamkeit erregte zuletzt Obi: Als erster Baumarkt in Deutschland startete Obi die professionelle Drittvermarktung seiner Instore-Screens. Im September schloss Obi erst eine Vermarktungspartnerschaft mit Publicis Media, später eine Kooperation mit der One Tech Group und ihrer programmatischen Plattform SSP1.

Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Bauhaus oder Hornbach, die Einzelscreens nutzen, bietet Obi auffälligere Videowalls im Eingangsbereich. Ganze 270 davon gibt es an den 170 Standorten in Deutschland und Österreich.

Retail Media: Obi Instore-Netzwerk über SSP1 buchbar

Aufregung gab es vor allem auch im Lebensmitteleinzelhandel: Edeka Nord stieg im November ins programmatische Retail-Media-Geschäft ein, nutzt das kombinierte Angebot von Framen und Online Software AG und plant eine Erweiterung auf 220 Märkte. Damit folgt Edeka Nord auf andere Food-Retailer wie Netto, Rewe, Kaufland und Lidl Schweiz.

Retail Media in Nordamerika

Auch in Übersee ist das Thema am Boomen. Was sich am Retail-Media-Horizont in den USA und Kanada tut, erklärt unser Partner Dave Haynes von Sixteen-Nine im invidis Jahrbuch 2023. Den Artikel „Retail Media Nordamerika: Noch nicht auf breiter Front“ finden Sie ab Seite 148. Laden Sie sich das Jahrbuch 2023 in unserer Downloadsektion herunter.

invidis Yearbook 2023: Das Jahrbuch zum Download

Netto APS öffnete im September mehr als 200 Märkte für Instore Retail Media. Die digitalen Touchpoints werden von Digooh Media betrieben. Über Inovisco Mobile Media sind diese auch programmatisch buchbar.

Einen Pitch für die Kaufland-Filialen gewann im September die Ströer-Tochter Edgar Ambient Media für die Kassen. Ihr Retail Media Network ist eines von Deutschlands größten – inzwischen vermarktet Edgar mehr als 4.000 digitale Screens in Filialen von Edeka, Kaufland und Rewe.

Retail Media: Ströer-Tochter vermarktet Kaufland

Der Schritt mit Kaufland galt als Eintritt von Ströer in das Schwarz-Media-Universum und als potenzielle Expansion zu den 3.250 Lidl-Filialen in Deutschland. Rewe öffnete seine 3.000 DooH-Screens in Q4 für Drittwerbung. Das komplette Digital Signage-Inventar ist programmatisch an die SSP1 angeschlossen.

Galeria startete Retail Media im November mit Laya Media. Der in der Sanierung befindliche Retailer bündelte dafür alle Instore-Screens mit den Werbeflächen im Online-Shop, im CRM-Programm und in den Social-Media-Kanälen. Laya Media zog mit einem Retail-Media-Team direkt in die Konzern-Zentrale in Essen ein.

Mit Laya Media: Galeria setzt alles auf Retail Media

Retail Media 2024 weiter auf Überholspur

Und auch im nächsten Jahr wird es weitergehen: Einzelhändler werden daran arbeiten, ihre Kundendaten noch besser zu erfassen und aufzubereiten. Damit werden Retail Media Networks noch interessanter für werbetreibende Marken. Und für DooH-Anbieter sind die Netzwerke der Einzelhändler eine neue Wachstumsmöglichkeit mit Zukunft – denn während der DooH-Hype im nächsten Jahr abflachen soll, geht der um Retail Media weiter.

Studie: Retail Media weiter auf der Überholspur

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